Glück auf! Was kommt nach der Kohle?
Großflächige Transformationsprozesse in der Landschaft und im Leben der Menschen - Tagebaufolgelandschaft Lausitz – Deutschland
„Glück auf! Was kommt nach der Kohle“ fand im Rahmen des Wahlmodul 3 - Stadt und Landschaft statt. Das Modul beschäftigt sich mit Entwicklungstendenzen in Stadt und Landschaft. In der Kombination aus theoriegeleiteten und praxisbezogenen Entwurfsprojekt(en), Exkursion(en), Vorlesungsübungen und Seminaren steht die integrierte städtebauliche und freiraumplanerische Planung im Zentrum. Es findet an der Schnittstelle zwischen Raumplanung und Architektur statt und arbeitet interdisziplinar mit Master-Studierenden aus beiden Studienrichtungen.
Der Themenschwerpunkt 2022 lag auf den großflächigen Transformationsprozessen in der Landschaft und im Leben der Menschen am Beispiel der Tagebaufolgelandschaft Lausitz in Deutschland. „Kaum eine andere Region in Deutschland ist in vergleichbarem Maße derart grundlegenden und fortwährenden landschaftlichen Veränderungen unterworfen wie die Lausitz. Seit über 100 Jahren weichen Landschaften auf großer Fläche der Gewinnung von Braunkohle, um anschließend in einem Prozess der schrittweisen Wiedernutzbarmachung der durch den Bergbau beanspruchten Flächen wieder neu zu entstehen. Für derartige Veränderungen wurde der Begriff „Landschaft im Wandel“ geprägt, der die Region auf besondere Weise charakterisiert.“ (BTE Tourismus- und Regionalberatung et al. 2013. Regionales Entwicklungskonzept Cottbus-Guben-Forst. Lausitz. Berlin. S.1).
Seit vielen Jahren – vor allem auch vor dem Hintergrund des geplanten Kohleausstieges 2038 - wird auf verschiedenen Ebenen und in den unterschiedlichsten Gremien intensiv über die Veränderung und die Entwicklungsmöglichkeiten der Region diskutiert. Im Rahmen von „Glück auf! Was kommt nach der Kohle?“ sollten der bevorstehende regionale Wandel der Landschaft, des Energiesystems, des Klimas und des Strukturwandels im Kontext des global stattfindenden, umfassenden Transformationsprozesses betrachtet werden. Der ungewöhnlich lange Zeithorizont bis 2100 wurde bewusst gewählt, um sowohl auf bestehende planerische Entwicklungskonzepte und Zukunftsideen aufbauen zu können, als auch darüber hinaus zu denken und längerfristige Zukunftstrends und Veränderungen der Landschaft zu berücksichtigen.
Zu Beginn erfolgte eine intensive Auseinandersetzung mit den genannten Themenfeldern anhand von Fachvorträgen und Referaten. In dieser Phase wurden bereits erste Visionen für das Jahr 2100 formuliert. Im nächsten Schritt war die Erkundung vor Ort in der Lausitz wesentlich für die Studierenden, um die aktuelle Situation durch Vorträge, Führungen, Besichtigungen und Gespräche kennenzulernen und einschätzen zu können. In der dritten Phase sollten die Studierenden ihre Visionen planerisch in Zukunftsstrategien für die Region weiterentwickeln und zum Abschluss konkrete gestalterische Impulse als Anstoß zum Prozess dorthin entwerfen.
Broschüre zum Download:
- Publikationsart
- Report Modul
- Erscheinungsjahr
- 2022
- Betreuung
- Katrin Hagen
- Gisa Ruland
- Mara Haas
- Bild
- © Landscape