Aktivismus & Planung - Widerspruch oder Chance?
16. Offenes Netzwerktreffen der Innovationswerkstatt
Veranstaltung
Multiple Krisen, wie die Klima- und Biodiversitätskrise, sowie zunehmende soziale Ungleichheiten und Urbanisierungstendenzen, fordern Städte und Gemeinden heraus, ihre bisherigen Planungsinstrumente und -prozesse grundlegend zu hinterfragen. Häufig fehlt es an geeigneten Hebeln, um Entwicklungsziele und -strategien zeitnah in die Praxis umzusetzen. Aktivistische Ansätze bieten die Chance, durch schnelle, kostengünstige und temporäre Interventionen langfristige Transformationen in Gang zu setzen. Dabei scheint Aktivismus häufig als Gegenpol zur formellen Planung, obwohl mittlerweile immer häufiger ursprünglich aktivistische Ansätze wie der taktische Urbanismus auch von Städten und Gemeinden herangezogen werden, um die Akzeptanz langfristiger Veränderungen zu erhöhen und Bürger*innen einzubeziehen. Hieraus entsteht ein Spannungsfeld zwischen der Chance einer Beschleunigung der Transformation hin zu einer klimaresilienten Städten und Gemeinden und dem Risiko der Institutionalisierung und einer damit verbundenen Einschränkung des Handlungsspielraums von aktivistischen Interventionen.
Es stellen sich daher die zentralen Fragen: Inwiefern kann Aktivismus eine Bereicherung für die (formelle) Stadtplanung darstellen, und wo führt er zu Spannungen oder gar Widersprüchen? Inwiefern kann taktischer Urbanismus sinnvoll in bestehende Planungsprozesse integriert werden? Welche Synergien können entstehen, wenn aktivistische Bewegungen und Stadtverwaltungen kooperieren? Und wie kann die Stadtverwaltung Aktivismus gezielt unterstützen und Handlungsspielräume ermöglichen?
Impuls aus den Projekten „Hard am Limit“, „TIKTAK Galilei“
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Gastbeiträge
Alenka Korenjak – Prostorož
Beatrice Bucher – Agency Apéro
Das Offene Netzwerktreffen knüpft an die Lehrveranstaltungen „Hard am Limit“ und „TIKTAK Galilei“ (ifoer & Landscape, TU Wien; Raumpioniere) an, in denen taktischer Urbanismus als Entwurfs- und Planungsinstrument in den Dienst der Klimawandelanpassung gestellt wurde. In deren Rahmen haben Master-Studierende der Architektur und Raumplanung 1:1 Projekte entwickelt und in Hard am Bodensee sowie Wien umgesetzt. Nach einer Kurzpräsentation der beiden Projekte folgen zwei Gastbeiträge und eine gemeinsame Diskussion. Die Veranstaltung wird von Lena Hohenkamp (ifoer) und Katrin Hagen (Landscape) moderiert und gemeinsam mit der future.lab Innovationswerkstatt organisiert.