CoCreation
Hacking
Mit den Worten „Ich habe die Notbremse gezogen“ stoppte Ulli Sima 2021 den Neubau der Wiener Westausfahrt und schaffte somit die Möglichkeit, alternative Visionen für das westliche Entrée Wiens zu finden. Die hochbelastete Infrastrukturachse – die Wiener Westeinfahrt/Westausfahrt – verläuft zwischen dem Lainzer Tiergarten und dem Ferdinand-Wolf-Park. Zwar wurde der Neubau zu Gunsten einer Sanierung gestoppt, doch ist dies nur eine Zwischenlösung. Es bleibt die dringende Frage, wie mit diesem wichtigen Raum, in dem ökologische, klimatische, soziale und infrastrukturelle Anforderungen kollidieren, in Zukunft umgegangen wird. Gesucht werden einerseits räumliche Visionen (260.709 UE Entwerfen Wien West Design), andererseits Visionen für einen nachhaltigen Prozess, der die menschlichen und nicht-menschlichen Bewohner*innen aktiv einbezieht (260.807 UE Entwerfen Cocreation:Hacking Vienna). Denn zwischen Nikolaiberg und Wolfersberg treffen unterschiedlichste nicht-menschliche sowie menschliche Akteur:innen aufeinander, zwischen denen der Raum ausgehandelt wird.
Akteur*innen wären etwa:
- der Kaltluftstrom, der vom Nikolaiberg und dem Wiener Wald herunterfließt
- das dicht besiedelte Wohngebiet Hacking, das einen Nachverdichtungsdruck erfährt
- die in Teilen renaturierte Wien, die sich dennoch in dem stark verbauten Flussbett windet
- Bürgerinitiativen, die besorgte Anrainer*innen gebildet haben
- Bezirkspolitiker*innen aus unterschiedlichen Parteien
- diverse Magistratsabteilungen der Stadt Wien
- Verkehrsinstitutionen, die die Mobilitätsachse bespielen
Ziel des Entwerfens ist die Ausformulierung eines co-kreativen Prozesses zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteur*innen, der mit einem von den Studierenden geplanten Abschlussevent mobilisiert werden soll.
Im Kurs werden folgende Fragen reflektiert:
- Können co-kreative, partizipative Prozesse eine räumliche Transformation bestärken?
- Wie kann Co-Kreation zwischen verschiedenen - insbesondere zwischen menschlichen und nicht-menschlichen – Akteur*innen gestaltet werden?
- Welche neuen, ungewöhnlichen, experimentellen Formate können einen Co-Creation-Prozess initiieren?
Gäste bei den beiden Entwurfsstudios:
- Martina Frühwirt | Stadt Wien Referentin für den 3., 7., 11. und 14. Bezirk
- Univ.Ass. Dipl.-Ing. Gunnar Grandel | future.lab
- Prof. Wolfram Höfer | Rutgers University, The State University of New Jersey, USA
- Elisabeth Irschik | Stadt Wien MA19
- em. Prof.in Dipl.-Ing. Cordula Loidl-Reisch | TU Berlin
Broschüre zum Download:
- Autor*innen
- Publikationsart
- Report Entwerfen
- Erscheinungsjahr
- 2024
- Bild
- © Landscape TU Wien